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Diakonie in Rheinland-Pfalz verleiht Helmut-Simon-Preis

Mainz (drlp). Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrt Preisträger im Namen der drei Diakonischen Landesverbände in Rheinland-Pfalz – Soziale Projekte in Kaiserslautern, Wittlich, Koblenz, Landau und Lambrecht ausgezeichnet für ihr Engagement gegen Armut und Ausgrenzung und für soziale Gerechtigkeit.

Mainz (drlp). Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrt Preisträger im Namen der drei Diakonischen Landesverbände in Rheinland-Pfalz – Soziale Projekte in Kaiserslautern, Wittlich, Koblenz, Landau und Lambrecht ausgezeichnet für ihr Engagement gegen Armut und Ausgrenzung und für soziale Gerechtigkeit.

1. Platz: „Helferkreis Kalkofen“ und „Rückenwind – Hilfen für Angehörige Inhaftierte

Einer der beiden erstplatzierten Preisträger ist der „Helferkreis Kalkofen“ aus Kaiserslautern, der mit einer wertschätzenden Grundhaltung das Selbstvertrauen der Einwohner*innen eines der ältesten sozialen Brennpunkte Deutschlands stärkt. Außerdem gewinnt das Projekt „Rückenwind – Hilfen für Angehörige Inhaftierter“ in Wittlich. Das Projekt ist Deutschlands erste Anlaufstelle für Angehörige Inhaftierter und rückt ihre Lage in den Blick. Der zweite Preis geht an das Näh-Projekt „Die Welt zusammennähen“ des „Frauenzimmers“ Koblenz für Frauen in prekären Lebenslagen. Mit Sonderpreisen werden dieses Mal zwei besonders engagierte reguläre soziale Angebote bedacht. Zum einen das Projekt „Stark. Strukturiert. Stabil.“ von der Kita „Arche Noah“ in Lambrecht, das die unterschiedlichen Kulturen der Eltern und Kinder fördert. Zum anderen die Protestaktion „Coloured Rain“ von „Last but not least“ in Landau für ihren couragierten Einsatz für Flüchtlinge.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Projekte zeigen Vielfalt des Engagements

Schirmherrin und Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratuliert den Gewinnerprojekten:

„Die hier ausgezeichneten Projekte zeigen, wie vielfältig und wertvoll das Engagement für andere in unserem Land ist. Sie alle begegnen Diskriminierung und Ausgrenzung mit Mut und Kreativität: So schenkt der „Helferkreis Kalkofen“ Bürgern und Bürgerinnen neues Selbstvertrauen und ermöglicht mehr gesellschaftliche Teilhabe, während das Projekt „Rückenwind“ erfolgreich gegen die soziale Ausgrenzung von Familien kämpft, deren Angehörige in Haft sind. Ob mit einer Protestaktion, einer sozial engagierten Kita oder beim multikulturellen Näh-Projekt – alle sechs Projekte leisten auf ganz unterschiedliche Weise einen unschätzbaren Beitrag für die soziale Gerechtigkeit in Rheinland-Pfalz. Ich gratuliere allen Preisträgern und Preisträgerinnen und danke ihnen von Herzen für ihren Einsatz.“

Kirchenpräsident Schad: Mit Leidenschaft für Menschen in Not 

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dr. h. c. Christian Schad, zugleich Vorsitzender der Jury, war von der Vielfalt der Bewerbungen für den Helmut-Simon-Preis begeistert. Kirchenpräsident Schad:

„Die Leidenschaft, die Haupt- und Ehrenamtliche über lange Zeit hinweg besitzen, um Menschen in Not auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen dabei deutlich machen, dass sie nicht allein sind, ist bewundernswert.“

Albrecht Bähr, Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz: Vielfältiges und kreatives Engagement

„Es ist immer wieder erstaunlich, wie vielfältig und kreativ das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern in Rheinland-Pfalz ist, wenn es darum geht, Menschen die am Rand der Gesellschaft sind in die Mitte zu nehmen“, sagt Albrecht Bähr, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz. „Mit viel Leidenschaft, Empathie und Kreativität gelingt es den Preisträgerinnen und Preisträgern, Menschen in ihrer Würde zu achten und ihnen durch ihre Arbeit auf Augenhöhe Selbstbewusstsein zu schenken.“

Die Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz loben zum 8. Mal den Helmut-Simon-Preis aus. Mit dem Preis will die Diakonie im Rheinland Mut machen, kreativ und sensibel gegen Armut und für soziale Gerechtigkeit und Integration vorzugehen. Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis ist nach dem 2013 verstorbenen ehemaligen Bundesverfassungsrichter Helmut Simon benannt. Er richtet sich an Personen, Initiativen und Institutionen in Rheinland-Pfalz, die sich ehrenamtlich und hauptamtlich gegen Armut und Rassismus und für Inklusion und soziale Gerechtigkeit in Rheinland-Pfalz einsetzen. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin und ist bewusst nicht konfessionell gebunden. Der ursprünglich für Januar 2021 angesetzte Festakt in der Staatskanzlei in Mainz fiel wegen der Corona-Pandemie aus.

Weitere Informationen

Hier gibt es Informationen über die Projekte

Hintergrund

Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz

Die Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz bündelt die Interessen der drei in Rheinland-Pfalz tätigen Landesverbände der Diakonie – der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, der Diakonie Hessen und der Diakonie Pfalz – und vertritt sie gegenüber dem Land Rheinland-Pfalz und den Kostenträgern. Als Verbandsgruppe „Diakonie“ sind die Diakonischen Werke Mitglieder der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz sowie der PflegeGesellschaft Rheinland-Pfalz. www.diakonie-rlp.de

Helmut Simon (1922 – 2013)

Der 1922 geborene Helmut Simon begann im Mai 1953 seine richterliche Tätigkeit am Landgericht in Düsseldorf. Von dort wurde er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Bundesgerichtshof abgeordnet. Anschließend erfolgte die Ernennung zum Richter am Oberlandesgericht Düsseldorf. Im Jahr 1965 wurde Helmut Simon zum Richter am Bundesgerichtshof gewählt, im Juni 1970 erfolgte die Ernennung zum Richter des Bundesverfassungsgerichts im Ersten Senat. Diesem gehörte er – nach Wiederwahl im September 1975 – bis zum Eintritt in den Ruhestand im November 1987 an. Neben seiner richterlichen Tätigkeit war Helmut Simon in vielerlei Hinsicht gesellschaftlich und kirchlich engagiert. So war er von 1970 bis 1995 Mitglied des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Als Präsident stand er diesem von 1975 bis 1977 und von 1987 bis 1989 vor. Darüber hinaus war er unter anderem mehrere Jahre lang Deutscher Delegierter für das Antirassismus-Programm des Ökumenischen Rates der Kirchen mit Sitz in Genf.

Helmut-Simon-Preis

Der Preis wurde erstmals im Juni 2005 auf Initiative von Pfarrer Dr. Wolfgang Gern, damals Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks in Hessen und Nassau, als Preis der drei Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz für die besten Projekte der Wohnungslosenhilfe ausgelobt und im Dezember 2006 mit Karl Peter Bruch, damaliger stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister in Rheinland-Pfalz und Jurymitglied, verliehen. Wenig später konnte der ehemalige Bundesverfassungsrichter Helmut Simon als Namensgeber für den Preis gewonnen werden. Der Preis wird seitdem alle zwei Jahre als Helmut-Simon-Preis für innovatives ehrenamtliches und professionelles Handeln von Personen, Initiativen oder Institutionen, die sich für die Überwindung von Armut und sozialer Ausgrenzung einsetzen, verliehen. Drei Mal wurde er durch Ministerpräsident Kurt Beck verliehen. Mittlerweile nimmt die die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Auszeichnung vor. Träger des Preises sind die Diakonie Hessen, das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche der Pfalz sowie die Diakonie in Rheinland-Westfalen-Lippe.