AG Sozialstationen und Ambulante Pflege

Sozialstationen / Ambulante Pflege

Was wird in Sozialstationen getan?

Die Diakonie-/Sozialstationen der Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz versorgen mit ihren ambulanten Pflegediensten hilfebedürftige Menschen aller Altersgruppen medizinisch und pflegerisch in der vertrauten häuslichen Umgebung.  Mit  qualifizierten Fachkräften leisten sie Grund- und Behandlungspflege, kümmern sich um die hauswirtschaftliche Versorgung und  beraten umfassend zu sämtlichen Fragen rund um das Thema Pflege.

Die ambulante Pflege ist eine der tragenden Säulen des Gesundheitswesens unserer Zeit. Derzeit leben über eine Million Bürgerinnen und Bürger, die älter als 60 Jahre sind. In Rheinland-Pfalz wird ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung von derzeit rund 25 Prozent auf etwa 33 Prozent im Jahr 2030 ansteigen.

Etwa 70 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen wird zu Hause gepflegt. Diesem Wunsch entsprechend, sind  67 Sozialstationen mit Pflegekräften auf über 2.000  Vollzeitstellen unter dem Dach der Diakonie in Rheinland-Pfalz im Einsatz. An sieben Tagen in der Woche sind die Pflegefachkräfte der Sozialstationen rund-um-die-Uhr erreichbar. Neben der sachkundigen Pflege alter, kranker und behinderter Menschen finden in den Sozialstationen Pflegekurse oder individuelle Schulungen von pflegenden Angehörigen in der häuslichen Umgebung statt. Außerdem erfahren pflegende Angehörige Entlastung im Rahmen der Verhinderungspflege. Auch Beratungseinsätze nach § 37.3 SGB XI und Informationen zur Finanzierung der Pflege oder über pflegerische Hilfsmittel können abgerufen werden. Durch Einbeziehung geschulter ehrenamtlich engagierter Hilfskräfte können in vielen Einrichtungen niedrigschwellige Betreuungsleistungen bzw. Tagesbetreuung für demenziell Erkrankte angeboten werden.

Wie sind die Sozialstationen in Rheinland-Pfalz verbandlich strukturiert?

Die Träger von Einrichtungen der ambulanten Pflege aus dem Gebiet des Diakonischen Werkes der Evangelische Kirche im Rheinland und  der Diakonie Hessen, die ihren Sitz in Rheinland-Pfalz haben, sowie die Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz haben sich zu der diakonischen Arbeitsgemeinschaft Sozialstationen zusammen geschlossen. Aufgrund der Trägerstruktur der Arbeitsgemeinschaft für die Ökumenischen Sozialstationen in der Pfalz gehören die durch das Diakonische Werk der Pfalz entsandten Trägervertreter der Arbeitsgemeinschaft mit Rede- und Stimmrecht an. Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft setzt sich aus je zwei Trägervertretern der drei diakonischen Werke und je einer Referentin zusammen. Den Vorsitz hat derzeit Frau Sabine Pfirrmann von der Ökumenischen Sozialstation Ludwigshafen am Rhein e.V. inne.

In der Arbeitsgemeinschaft werden die Interessen der diakonischen ambulanten Pflegeeinrichtungen gebündelt und auf Landesebene in politischen Gremien und der PflegeGesellschaft Rheinland-Pfalz vertreten.

Die Beratung der Träger von Diakonie-/Sozialstationen in Rheinland-Pfalz erfolgt über den jeweiligen Spitzenverband. Für Qualitätsstandards in der Pflege, Fach- und Finanzierungsfragen, Fortbildungsveranstaltungen für Leitungskräfte sowie Begleitung bei neuen Projekten stehen Referenten und Referentinnen zur Verfügung.

Was beschäftigt die ambulante Pflege aktuell?

Das Älterwerden unserer Gesellschaft, aber auch der soziale Wandel und veränderte Familienstrukturen, werden die Pflege künftig vor neue Herausforderungen stellen. Der Mangel an qualifizierten Pflegefachkräften in der Altenpflege ist bereits jetzt in einzelnen Regionen deutlich spürbar. Nach einer wissenschaftlichen Erhebung im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie des Landes Rheinland-Pfalz wird sich diese Entwicklung bis zum Jahr 2020 weiter zuspitzen. Insbesondere für die ambulante Pflege kann bereits jetzt zuverlässig ein gravierender Personalmangel, in erster Linie begründet durch altersbedingten Ersatzbedarf, prognostiziert werden.

Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Sozialstationen stellt sich den Herausforderungen am Pflegemarkt:

  • Die Zahl der Ausbildungsstellen soll erweitert und die Arbeitsplätze in der Pflege einer kritischen Prüfung unterzogen werden.
  • Zusammen mit den anderen Verbänden in der PflegeGesellschaft Rheinland-Pfalz führen wir Vertrags- und Vergütungsverhandlungen für unsere Sozialstationen.
  • Wir unterstützen die ambulanten Dienste bei der Einführung eines effizienten Dokumenationssystems, um Bürokratie in der Pflege abzubauen und mehr Zeit für unsere Patienten zu haben.
  • Wir machen uns auf Landesebene stark für die Zukunft der Pflegestützpunkte und die Arbeitsplätze unserer Fachkräfte der Beratung und Koordinierung.
  • Mit dem Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für stationäre und teilstationäre Altenhilfeeinrichtungen diskutieren wir mit Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtentäler die möglichen Auswirkungen politischer Maßnahmen..
  • Wir optimieren die Zusammenarbeit kirchlicher Gremien durch regelmäßigen Austausch mit den Kollegen der Caritas AG für Sozialstationen in Rheinland-Pfalz und im Saarland.
  • Mit dem Bundesverband Diakonie Deutschland arbeiten wir zusammen, wenn es um Stellungnahmen zu neuen Sozialgesetzen geht.

 

 

 

Susanne Westhoff
Landesweite Referentin
Ambulante Pflege

AG Diakonie in Rheinland-Pfalz

Große Bleiche 47
55116 Mainz
Telefon: 06131 32741-15