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Menschen mit Demenz: Pflegende Angehörige und Freiwillige leisten systemrelevante Arbeit

Diakonie Hessen fordert Corona-Kontaktbeschränkungen nicht zu generalisieren – Welt-Alzheimertag am 21. September

Diakonie Hessen fordert Corona-Kontaktbeschränkungen nicht zu generalisieren – Welt-Alzheimertag am 21. September 

Das Gesundheits- und Pflegesystem baut in Deutschland größtenteils auf die Unterstützung durch die Familie und freiwillig engagierter Menschen auf. „Die vielfältige und phantasievolle Arbeit der vielen Angehörigen und freiwillig engagierten Menschen ist außerordentlich wichtig für die Teilhabe von Menschen mit Demenz. Sie leisten täglich systemrelevante Arbeit“, sagt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, zum Welt-Alzheimertag am 21. September. Gemeinsam mit der Bildungsakademie des Landessportbundes e.V. weist die Diakonie Hessen dieses Jahr mit einer Plakat- und Social Media-Aktion auf die Leistung zahlreicher Unterstützer*innen von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen hin. Zu Wort kommen Angehörige und freiwillig Engagierte, die beschreiben, was sie antreibt.

Nationale Demenzstrategie auf Landesebene umsetzen

Durch Corona sind indes zahlreiche soziale Netzwerke für die Betreuung von Menschen mit Demenz weggebrochen. Carsten Tag: „Gerade Menschen mit Demenz mit ihrem starken Bedürfnis nach unmittelbarer Nähe zeigen, wie elementar das soziale Miteinander für die Lebensqualität ist. Kontaktbeschränkungen zum Schutz vor Corona sind für sie äußerst belastend. Künftig muss es darum gehen, solche Kontaktbeschränkungen sensibel einzusetzen und nicht generell vorzunehmen“, sagt der Vorstandsvorsitzende weiter. Oft fehle noch das Verständnis für die Situation der Menschen mit Demenz. Carsten Tag: „Wir brauchen einen umfassenden Dialog – nicht nur in Corona-Zeiten. Wir sind bereit. Der Bund ist mit seiner Nationalen Demenzstrategie bereits auf einem guten Weg. Diese gilt es nun konsequent auch auf Landesebene umzusetzen. Nur gemeinsam können wir zu den nötigen Strukturen beitragen.“

Corona verändert die Arbeit mit Menschen mit Demenz 

Die Diakonie Hessen unterstützt Menschen mit Demenz und ihre „Kümmerer“ auch in Zeiten von Corona. „Wir haben unsere Arbeit den veränderten Bedingungen angepasst“, sagt Gabriele Hösl-Brunner, Referentin für gemeinwesenorientierte Altenarbeit bei der Diakonie Hessen. So finde nun ein Großteil der Beratung von Angehörigen telefonisch statt. Selbst der Postweg wird ausgiebig genutzt. „Diakonische Mitarbeitende, Angehörige und Engagierte sind oft kreativ an die Kontaktpflege gegangen, haben Balkongespräche geführt und sich im Freien getroffen. Bei Menschen mit Demenz führt aber jede Veränderung im Alltag zu Stress und wirkt sich erheblich auf die gesamte Betreuungs- und Pflegesituation sowie auf die Krankheitsentwicklung aus. Auch in Corona-Zeiten muss es daher das Ziel sein, diesen Alltag möglichst unangetastet zu lassen“, sagt Hösl-Brunner.

 

Weitere Informationen

Gemeinsam für Menschen mit Demenz 

Die Diakonie Hessen und die Bildungsakademie des Landessportbundes e.V. entwickeln seit 10 Jahren gemeinsame Bewegungsangebote. Damit sollen mit Hilfe freiwillig Engagierter wohnortnah besondere Formen der Aktivierung körperlicher und mentaler Fähigkeiten für hochaltrige Menschen und Menschen mit Demenz in einem lebendigen Miteinander angeboten werden.

Gezielt an Menschen mit Demenz richtet sich das gemeinsame Bewegungsprojekt „moment!“. „moment!“ steht für motorisches und mentales Training. Auch pflegebedürftige und alte Menschen profitieren von „moment!“. (Mehr Infos zum Bewegungs-Projekt „moment!)

Das Modellprojekt „AGIL“ bietet ehrenamtlich Engagierten, Übungsleitern und Akteuren aus Sport und Bewegung, Aktiven aus Kirchen- und Moscheegemeinden, Betreuungskräften, Angehörigen und allen Interessierten eine kostenlose Fortbildung zur gezielten individuellen Bewegungsförderung von hochaltrigen Menschen in deren Zuhause. Mit Maßnahmen der Kurzaktivierung für Körper und Geist soll Gesundheitsförderung im Alltagsleben von Menschen mit und ohne Demenz verankert werden. (Mehr Infos zum Modellprojekt „AGIL“)

Durch Kooperation diakonischer Einrichtungen mit Kunst und Kultur, Sportvereinen und Museen werden auch weitere Kräfte in der Gesellschaft angeregt, Menschen mit Demenz in ihren Aktivitäten mit einzubeziehen und deren Selbsthilfekräfte zu stärken. Gefördert werden viele dieser innovativen Projekte durch die Diakoniestiftung DiaDem.

Weitere Informationen gibt es unter www.diakonie-hessen.de und auf unserer Themenseite zu Alzheimer und Demenz

 

Kontakt

Gabriele Hösl-Brunner

Gesundheit, Alter und Pflege

Referentin für gemeinwesenorientierte Altenarbeit

T +49 69 7947 6371

F +49 69 7947 99 6371

gabriele.hoesl-brunner@8< SPAM-Schutz, bitte entfernen >8diakonie-hessen.de