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Kampf gegen soziale Ungleichheit nicht vernachlässigen

Die Sprecher der Landesarmutskonferenz Rheinland-Pfalz sehen in sozialer Ungleichheit die Demokratien von Innen bedroht.

Die beiden Sprecher der Landesarmutskonferenz Rheinland-Pfalz mahnen angesichts des Krieges in der Ukraine, neben den schnell angelaufenen Sofortmaßnahmen für die Menschen in der Ukraine und die Geflüchteten aus der Ukraine den (weltweiten) Kampf gegen soziale Ungleichheit nicht zu vernachlässigen. Albrecht Bähr und Gerhard Trabert betonen: Soziale Ungleichheit bedroht Demokratien von Innen. Alles, was den Menschen hilft und unsere Demokratien stabilisiert und sichert ist Friedensarbeit: Soziale Arbeit, psycho-soziale Unterstützung und Hilfe, anwaltschaftliche Vertretung sowie materielle und medizinische Versorgung.
 

Die Erklärung im Wortlaut:

Es ist Krieg in Europa: Städte brennen, Menschen sterben, Menschen flüchten. Eine bislang kaum für möglich gehaltene Solidarität, ein weltweiter Schulterschluss, eine unglaublich starke Zivilgesellschaft sind andererseits wundervolle Zeichen der Hoffnung. Diese Solidarität muss allen Menschen in Not zuteilwerden muss.
Gerade jetzt dürfen wir aber nicht die Menschen vergessen und benachteiligen, die aus anderen Kriegsregionen fliehen oder geflohen sind. Denken wir insbesondere an die Menschen aus Syrien, Irak, Afghanistan die an der belarussisch-polnischen Grenze, unter katastrophalen Bedingungen ausharren müssen und nicht in die EU dürfen. Unsere Solidarität und Fürsorge benötigen in gleicher Weise Menschen die aus anderen Kriegsregionen geflohen sind. Ebenso dürfen wir die Menschen nicht vergessen, die hier in Deutschland am Rande der Gesellschaft stehen: arme Menschen, obdachlose Menschen, Menschen in Lebenskrisen, Menschen mit Behinderungen, junge Menschen, die ihren Platz im Leben gerade finden.
Jede Krise verschärft die soziale Ungleichheit. Jene, die schon jetzt am stärksten darunter und den strukturellen Fehlern, die Armut entstehen und manifestieren lassen, leiden, werden am stärksten betroffen sein. Erhöhte Energiekosten, Mietkosten,  Lebensmittelkosten aufgrund einer deutlich erhöhten Inflationsrate führen insbesondere bei von Armut betroffenen oder gefährdeten Menschen zu einer Verschlechterung ihrer Lebenssituation.

Unsere Aufgaben liegen in Kriegs- wie in Friedenszeiten auf vielen Gebieten. Da ist Soziale Arbeit und die anwaltschaftliche Vertretung aller benachteiligten Menschen genauso gefordert wie die materielle und medizinische Versorgung dieser Menschen. Wir müssen die soziale Infrastruktur für alle erhalten und ausbauen, danach schauen, welche Bedürfnisse die Menschen haben, nicht der Staat, Institutionen oder einzelne Gruppen. Wir werden dafür kämpfen, dass finanzielle Mittel zur gesellschaftlichen Realisierung von sozialer Gerechtigkeit und damit Armutsbekämpfung nicht einseitig zugunsten von Rüstungsausgaben abgebaut werden.
 

Hintergrund
Die Landesarmutskonferenz Rheinland-Pfalz als Zusammenschluss von Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen, der Wissenschaft und Selbsthilfeinitiativen gründete sich im Oktober 2010 mit dem Ziel, Lobby für Betroffene zu sein. Sie hat in der Nationalen Armutskonferenz nak einen beratenden Gaststatus.
 

Für weitere Informationen können Sie sich gerne an die beiden Sprecher der Landesarmutskonferenz RLP wenden:
Albrecht Bähr * Tel.: 06131 3274120 oder 0176 11664050 * E-Mail: albrecht.baehr@evkirchen-diakonie- rlp.de
Prof. Dr. Gerhard Trabert * Tel.: 06131 6279071 oder 0171 4760359 * E-Mail: gerhard.trabert@8< SPAM-Schutz, bitte entfernen >8hs-rm.de