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Flüchtlingsgipfel

Politik muss jetzt zügig die Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern.

Zum Flüchtlingsgipfel am 16. Februar von Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit den Ländern und Kommunen fordert die Diakonie Deutschland schnelle Maßnahmen zur Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. Nach Worten von Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie Deutschland, liegt der Schlüssel zur erfolgreichen Integration im Zugang zu Arbeit. Außerdem sollte die Politik stärker auf die Erfahrungen der Wohlfahrtsverbände zurückgreifen, die die Integration mit ihren Angeboten für Geflüchtete vor Ort umsetzen.

Maria Loheide: "Integration gelingt vor allem, wenn Geflüchtete zügig eine Erwerbstätigkeit aufnehmen können. Dies entlastet auch die Sozialsysteme und ist für alle ein Gewinn, wie die kürzlich veröffentlichten Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigen. 17 Prozent der Geflüchteten aus der Ukraine haben schon ein Jahr nach Beginn des Krieges eine Arbeit in Deutschland. Dass bei den Geflüchteten aus der Ukraine die Integration in den Arbeitsmarkt so erfolgreich verläuft, liegt an vereinfachten Regelungen wie der freien Wohnortwahl und leichteren Zugängen zum deutschen Arbeitsmarkt. Dies zeigt: Gute Integrationsbedingungen von Anfang an zahlen sich schnell aus."

Integration ist kein Selbstläufer, betont Maria Loheide: "Vor allem sind weitere Kraftanstrengungen beim Ausbau der Kapazitäten von Behörden, bei Schul- und Kitaplätzen und Wohnungen nötig. Der Bund sollte vor allem für eine Vereinfachung der Gesetze sorgen. Denn damit Integration klappt, brauchen Geflüchtete von Anfang an echte Teilhabechancen, insbesondere Aufenthaltssicherheit, volle Sozialleistungen und genug Beratungsangebote und Sprachkurse.

Die erfolgreiche Integration der Menschen aus der Ukraine zeigt, dass sich diese Anstrengungen lohnen. Diese positiven Erfahrungen müssen auf Geflüchtete aus allen Ländern übertragen werden. Die vereinfachten Regelungen für Ukrainerinnen und Ukrainer müssen für alle gelten. Für eine gute Integration müssen Bund und Länder außerdem die Zivilgesellschaft einbinden. Vor allem sollte die Bundesregierung auf die Erfahrung der Wohlfahrtsverbände zurückgreifen, die die Integration mit ihren Angeboten vor Ort umsetzen. Das war das Erfolgsrezept von 2015."

 

Weitere Informationen
Zusammen mit der Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen hat die Diakonie Deutschland am 14. Februar 2023 ein Thesenpapier zur Einbürgerung veröffentlicht.

Thesenpapier: Einbürgerung erleichtern:

https://www.diakonie.de/fileadmin/user_upload/Diakonie/PDFs/Wissen_kompakt_PDF/Einbuergerung_erleichtern_Thesenpapier.pdf

 

Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zu der Situation von ukrainischen Geflüchteten:

https://iab.de/presseinfo/ukrainische-gefluechtete-bringen-gute-voraussetzungen-fuer-die-teilhabe-in-deutschland-mit/

 

Hintergrund
Ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs und der größten Flüchtlingsbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg kann Deutschland auf eine beachtliche Aufnahmeleistung zurückblicken. In weniger als einem Jahr sind mehr Menschen gekommen als während des Jahres 2015 bis 2016, darunter viele Kinder, alleinerziehende Frauen und ältere und kranke Personen. Zwischen Ende Februar 2022 und dem 7. Februar 2023 wurden 1.062.048 Geflüchtete aus der Ukraine im Ausländerzentralregister (AZR) registriert. Im Gesamtjahr 2015 erfolgte die Erstregistrierung von ca. 890.000 Schutzsuchenden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). 2015 und 2016 zusammen waren es 1,3 Millionen Asylanträge. Die Zugangszahlen aus der Ukraine sinken, jedoch haben die Asylantragszahlen aus den Herkunftsländern Syrien, Afghanistan, Türkei, Iran und Irak zuletzt wieder zugenommen