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Flüchtlingsberatung im virtuellen Raum-Chancen und Grenzen der digitalen Beratung im Zentrum der Jahrestagung der Migrationsfachdienste.

Chancen und Risiken der Beratung von zugewanderten Menschen im digitalen Format war das zentrale Thema der Jahrestagung der rheinland-pfälzischen Migrationsfachdienste (MFD).

 

Chancen und Risiken der Beratung von zugewanderten Menschen im digitalen Format war das zentrale Thema der Jahrestagung der rheinland-pfälzischen Migrationsfachdienste (MFD). Pandemiebedingt haben die Beratungsstellen, die in Trägerschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz arbeiten, ihre Angebote zum großen Teil in den virtuellen Raum verlegt. "Per Telefon oder Videokonferenz ein Beratungsgespräch zu führen, ist für alle Beteiligten Herausforderungen eine Herausforderung, zumal wenn Sprachmittlung notwendig ist. Hier gab der Fachtag unseren Beschäftigten wichtige Impulse – denn selbstverständlich, werden wir zugewanderte Menschen gerade in Pandemiezeiten virtuell und persönlich weiterhin gut beraten und begleiten", erklärte Pfarrer Albrecht Bähr,  Vorsitzender der LIGA Kommission Soziale Sicherung, Migration und Armutsbekämpfung.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 spielen die Migrationsfachdienste, durch ihre Präsenz in fast allen Landkreisen und kreisfreien Städten eine zentrale Rolle in der Beratung und Begleitung von zugewanderten Menschen. Ihr direktes Wirken im Sozialraum war gerade in den letzten zwei Jahren der Pandemie für die Ratsuchenden sehr wichtig.

Integrationsministerin Katharina Binz würdigte die Arbeit der Migrationsfachdienste: "Das Land weiß Ihre Arbeit zu schätzen. Bei alltäglichen Fragen und Problemen stehen die Migrationsfachdienste Eingewanderten und Geflüchteten mit Rat und Tat zu Seite. Sie unterstützen die neu Angekommenen dabei, sich zurechtzufinden und befähigen sie im selbständigen Handeln." Ministerin Binz weiter: "Damit Integration gelingen kann, müssen Eingewanderte und Geflüchtete frühestmöglich vor Ort in ihrem Dorf, ihrer Stadt oder ihrer Kommune einbezogen werden. Daher ist es essenziell, dass sich die vor Ort befindlichen Einrichtungen und Dienste, Institutionen und weitere Akteure vernetzen und ihr Angebot interkulturell öffnen."
 

Die Arbeit der Migrationsfachdienste fußt auf drei Prinzipien:

  • Alle zugewanderten Menschen werden beraten: Ungeachtet der Dauer ihres Aufenthalts in Rheinland-Pfalz, ihres Herkunftslandes oder ihres Aufenthaltsstatus erhalten Menschen Beratung und Unterstützung. Damit stehen die Migrationsfachdienste auch  Migrantinnen und Migranten mit sogenannter schlechter Bleibeperspektive offen und schließen so eine wichtige Versorgungslücke.
  • Hilfe zur Selbsthilfe und Empowerment: Migrationsfachdienste machen vorhandene Ressourcen für zugewanderte Menschen sicht- und nutzbar. Migrantinnen und Migranten werden ermutigt, ihre Interessen selbstbestimmt zu vertreten.
  • Sowohl individuelle als auch strukturelle Integrationsförderung: Ein Schwerpunkt der Dienste liegt auf der individuellen Integrationsförderung mit den Handlungsfeldern Sozialberatung und Beratung zum Asylverfahren in den Kommunen.

Strukturelle Integrationsförderung fokussiert sich auf die Bereiche sozialraumorientierte Arbeit, bürgerschaftliches Engagement sowie auf interkulturelle Öffnung und diskriminierungssensibles Arbeiten.

Die Schwerpunkte der Arbeit der Migrationsfachdienste ist in einer Rahmenkonzeption zusammengefasst, die die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Integrationsministerium jetzt novelliert hat.


Hintergrund:
Die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz e.V. ist der Zusammenschluss der fünf Verbandsgruppen – Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz und der Paritätische – zu einem Spitzenverband auf Landesebene. Die Verbandsgruppen beschäftigen zusammen über 175.000 Mitarbeitende. Zusätzlich engagieren sich mehr als 30.000 Ehrenamtliche in den Wohlfahrtsverbänden in Rheinland-Pfalz. Die LIGA versteht sich als Lobby benachteiligter Menschen und tritt als sozialpolitische Akteurin für deren Interessen ein.