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Diakonie fordert mehr Corona-Tests für Pflegekräfte

Bevor die nächste Erkältungswelle zeitglich mit steigenden Corona-Infektionszahlen zusammentrifft, fordern die Pflegediesnte der Diakonie in Rheinland-Pfalz eine verlässliche, landesweite Teststrategie für die ambulante Pflege.

Bevor die nächste Erkältungswelle zeitgleich mit steigenden Corona Infektionszahlen zusammentrifft, fordern die Pflegedienste der Diakonie in Rheinland-Pfalz eine verlässliche, landesweite Teststrategie für die ambulante Pflege. „Wir haben große Sorge, wie wir die uns anvertrauten Menschen in den nächsten Monaten adäquat versorgen können“, sagt Sabine Pfirrmann, Vorsitzende der AG Sozialstationen der Diakonie in Rheinland-Pfalz.

Der Sprecher der AG Diakonie, Pfarrer Albrecht Bähr macht deutlich, dass die 70 Diakonie- /Sozialstationen Tag für Tag ca. 40.000 Menschen in ihrem Zuhause versorgen. „Nur so kann der große Wunsch alter und kranker Menschen, so lange wie möglich im eigenen zuhause bleiben zu können, ermöglicht werden. Die Pflegekräfte sind unverzichtbar für die Versorgung der Menschen in unserem Land und sie brauchen mehr Sicherheit bei der täglichen Arbeit.“

Seit Beginn der Pandemie ist für viele Senioren der ambulante Pflegedienst die einzig verlässliche Unterstützung, die in die Häuslichkeit kommt. Mehrfach tägliche Körperpflege und medizinische Leistungen werden von den Pflegekräften an sieben Tagen die Woche erbracht. Sie besuchen zum Teil täglich bis zu 30 Personen. Zu Beginn der Pandemie mussten jedoch alle Mitarbeitenden zu Hause bleiben, die nur leichte Erkältungssymptome aufwiesen. Sie hätten das Virus übertragen können; mit ebenso verheerenden Folgen wie aus manchen stationären Einrichtungen bekannt wurde. Kollegen*innen mussten die Ausfälle auffangen. Deshalb wurde Urlaub verschoben, Mehrarbeitsstunden bauten sich auf. Dies Arbeitsweise ist nicht noch für die kommenden Monate aufrechtzuerhalten. „Es muss für Pflegekräfte mit unklaren Symptomen sofort die Möglichkeit eines Corona Tests geben“ fordert Corinna Wirth, stellvertretende Vorsitzende der AG Sozialstationen.

Die ambulanten Pflegedienste brauchen Test Kits für Ihre Mitarbeitenden, mit denen bei Bedarf in der Sozialstation direkt ein Abstrich erfolgen kann. Die Teststäbchen könnten sofort ins nächstgelegene Labor gebracht werden, wo sie dann auch vorrangig ausgewertet werden sollten. Nur so kann schnell geklärt werden, ob es sich um eine starke Erkältung oder um erste Corona Symptome handelt. Wir können es uns nicht leisten, erneut viele Mitarbeitende aus Vorsicht nicht einzusetzen, denn dann würden genau die Menschen nicht mehr versorgt, die dringend auf uns angewiesen sind.

Die Pflegekräfte haben Bemerkenswertes geleistet in den zurückliegenden Monaten. Sie und die Patienten sind es wert, besser geschützt werden!

  1. Für ambulante Pflegedienste muss es im Herbst dringend eine Corona Strategie in Rheinland-Pfalz geben. Dabei ist eine sehr hohe Priorität des Testverfahrens bei Mitarbeitenden und die zeitnahe Mitteilung des Testergebnisses zu regeln. Dies muss landesweit einheitlich sein. Es ist nicht hinnehmbar, dass es einen großen Unterschied macht, in welcher Region man wohnt bzw. welches Gesundheitsamt zuständig ist.

  2. Patienten, die aus den Krankenhaus oder anderen stationären Einrichtungen in die häusliche Pflege entlassen werden sollen zuvor einen negativen Test nachweisen.

  3. Wenn zur Sicherheit der pflegebedürftigen Menschen und zum Schutz der Pflegekräfte regelhaft FFP 2 Masken eingesetzt werden, sind diese vollständig und verlässlich über den Pflege Schutzschirm zu finanzieren.

Sichere Arbeitsbedingungen in der ambulanten Pflege müssen in den Fokus der Politik. Nur wenn Pflegekräfte geschützt sind, ist die Pflege im Land sichergestellt.