In der sechs Punkte umfassenden Erklärung danken die Leitenden Geistlichen den ehrenamtlich und beruflich Engagierten aus Kirche, Zivilgesellschaft, Staat und Politik, die mit einem beispiellosen Einsatz für die schnelle und menschenwürdige Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen sorgten. Aufgabe der Kirche sei es, neben einer Willkommenskultur "auch die damit verbundene Integration zu einer zentralen Aufgabe unserer Gemeinden und Einrichtungen zu machen".
Schad zeigte sich erfreut, dass es in der Pfalz und Saarpfalz inzwischen kirchliche Engagements gebe, die Räume offen hielten für Flüchtlinge und gleichzeitig die Begegnung von Mensch zu Mensch ermöglichten. "Hier wird nicht abstrakt über das Flüchtlingsproblem diskutiert, sondern konkret Menschen geholfen", so der Kirchenpräsident, der Sprachkurse zur besseren Integration ebenso als Beispiel nannte wie die Begleitung bei Behördengängen. "In der ehrlichen Begegnung erkennt man den Anderen als Menschen mit gleicher Würde", sagte Schad.
Der Kirchenpräsident betonte jedoch, dass zu einer Willkommenskultur auch eine Willkommensstruktur mit gleichen Standards für ganz Europa nötig sei. Zu diesen Strukturen gehörten nicht nur die gerechte Verteilung der Flüchtlinge, sondern auch der Zugang zum Arbeitsmarkt sowie zum Bildungs- und Gesundheitssystem. "Integration muss zu einem Thema der Migration werden – und darf nicht nur ein überfälliges Einwanderungsgesetz betreffen", sagte der Kirchenpräsident.
Schad verwies zudem auf die Aktivitäten der Landeskirche und ihrer Diakonie, die mit Flüchtlingsberatungsstellen, Migrationsfachdiensten und Fachberatungsstellen für die Zuflucht suchenden Menschen da seien. Er dankte den Ehrenamtlichen aus den Kirchengemeinden, freien Initiativen und Vereinen, für die es humanes Gebot und religiöse Verpflichtung sei, dem fremden Nächsten zu helfen.
Mit der Erklärung "Zur aktuellen Situation der Flüchtlinge" (PDF-Datei, 1,9 MB) haben sich erstmals seit Bestehen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Leitenden Geistlichen in einem gemeinsamen Statement zu Wort gemeldet.
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